Aus der gleichen Reihe wie das imaginäre Fleischverbot: Das Einfamilienhausverbot.

Natürlich hat niemand ein solches Verbot gefordert. Auch der Endgegner aller Wutbürger, Anton Hofreiter, nicht, als er sich vor einigen Jahren skeptisch über die Beliebtheit von Einfamilienhäusern in Zeiten von Wohnungsnot, Ressourcenknappheit und Zersiedelung äußerte.

  • muelltonne@feddit.de
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    1 year ago

    Das wirklich perverse an diesem Plakat ist ja, dass wir in Deutschland flächendeckend das Gegenteil haben: Ein Verbot von Mehrfamilien- und Hochhäusern. Es gibt in praktisch allen Städten einen Bebauungsplan und der besagt, dass man in bestimmten Vierteln dann nur Einfamilienhäuser (oder gar Villen) bauen darf. Schaut euch mal in eurer Stadt an. Da ist im Zweifelsfall der Immobilienmarkt völlig überhitzt, aber ihr kennt alle diese EFH-Viertel relativ zentral, wo die Leute dann entweder ihre 50er Jahre Omahäuser mit großem Garten oder halt die üblichen Unternehmer- und Zahnarztvillen stehen haben. Die Grundstücke würden es hergeben, dass man da deutlich größer drauf baut, aber der Bebauungsplan schreibt vor, dass da nur EFH stehen dürfen.

  • pulsey@feddit.de
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    1 year ago

    Warum nicht mal das genauso aber andersrum machen?

    Kinderarbeit? Nicht mit uns!

    Gegen ein Verbot von Frauenwahlrecht!

    Freie Entscheidung für freie Bürger! (z.B. im Bezug auf öffi/Fahrrad fahren)

    Oder, oder, oder…

    • Nobsi@feddit.de
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      1 year ago

      Weil die Linken alle einen zu straffen Kompass haben. Populismus von links würde funktionieren aber kein linker kann das mit sich selbst in Einklang bringen. Irgendein Ego Ding. Wir könnten die Nazis super schnell wieder loswerden wenn wir einfach gegen die hetzen würden.
      Aber wir haben nicht genug linke die sich das trauen.

  • Zacryon@feddit.de
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    1 year ago

    Auch der Endgegner aller Wutbürger, Anton Hofreiter

    Epische Zusatzbezeichnung. :D

  • Wirrvogel@feddit.de
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    1 year ago

    Seitennotiz:

    https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1415914/umfrage/anzahl-der-einfamilienhaeuser-in-deutschland-nach-bundeslaendern/

    Fand ich interessant in welchen Bundesländern die Einfamilienhausquote hoch ist. Hätte ich so nicht geschätzt, mit NRW an der Spitze.

    Letztendlich ist es aber vor allem verboten sich eine Zukunft vorzustellen die sich von der Gegenwart, oder noch schlimmer den 50er Jahren aus der Werbung, unterscheidet. Auf keinen Fall darf diese Zukunftsvorstellung gut für Alle, statt großartig für eine Handvoll sein.

      • Don_alForno@feddit.de
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        1 year ago

        selbst für die die dort wohnen.

        Das halte ich für ne sehr gewagte These. Würdest du das weiter ausführen?

        • nicerdicer@feddit.de
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          1 year ago

          Was @Anekdoteles damit meint, ist, dass Besitzer von Einfamilienhäusern nicht so „frei“ sind, wie es immer dargestellt wird: Oftmals wird so argumentiert (sinngemäß) „Bau doch selber, dann kannst du machen was und wie du es willst!“. Dies bezieht sich meistens darauf, dass man, wenn man zur Miete wohnt, sich mit den Gegebenheiten (z.B. Ausstattung) in der Mietwohnung arrangieren muss.

          Wenn man aber im Geltungsbereich eines Bebauungsplans baut, dann muss man sich hier teilweise schon sehr unterordnen - man kann eben nicht das machen, was man will. So kann z.B. die Dachform, die Höhe und Neigung des Daches, die Art und Farbe der Dacheindeckung, die Länge des Gebäudes, die Anzahl der (baurechtlichen) Geschosse, das Material und die Farbgebung der Wände, die Farbe der Fenster, z.T. sogar die Gestaltung des Gartens usw. festgelegt sein. Der Spielraum, der einem da bleibt, ist i.d.R. dann nicht besonders groß.

          Anders gesagt: Man darf sich an dem Ort ein Haus bauen, aber es muß dann so und so aussehen, und der Vorgarten hat Rasen zu sein. Sonntags Rasen mähen wird sicherlich auch schwierig. Und all dies widerspricht dann der Annahme, dass man, wenn man selber baut, es so machen kann, wie man möchte. Daher kann man Einfamilienhäuser auch als Scam sehen.

          • Don_alForno@feddit.de
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            1 year ago

            Naja das stimmt zwar alles, aber du bist trotzdem “freier” als in jeder anderen Art von Wohnraum. Meine Kollegin wartet jetzt seit 3 Jahren auf eine neue Tür für ihre Eigentumswohnung (noch nicht völlig hin, schließt aber schlecht), weil die Eigentümergemeinschaft dann gerne alle Wohnungstüren einheitlich tauschen wollte, sich aber lange nicht auf eine einigen konnte.

            Ich wohne zur Miete, nehme das in Kauf, aber wenn Eigentum, dann würde ich nur ein freistehendes Haus wollen. Alles dazwischen ist für mich das schlechteste aus beide Welten.