Weniger Migranten die im Mittelmeer ertrinken, wirtschaftliche Förderung für Tunesien und den rechtsradikalen Parteien in Europa wird der Wind aus den Segeln genommen. Alles in allen ein guter Deal.
Frage: Die Geflüchteten sind doch trotzdem da. Die kommen halt jetzt nach Tunesien und werden dann nicht weiter durchgelassen. Die Lager mit unwürdigen Bedingungen entstehen dann halt dort. Inwiefern ist das jetzt ein guter Deal?
Im Gegensatz zu einen Wirtschaftsmigranten geht es den Asylsuchenden in erster Linie darum sich selbst in Sicherheit zu bringen. Wenn nun deren körperliche Unversehrtheit in Tunesien gewährleistet ist und sie sich nicht mehr in purer Verzweiflung mit einem nicht seetüchtigen Boot die Durchquerung des Mittelmeeres wagen müssen ist das gut.
Finde es schwierig, von „Wirtschaftsmigranten“ zu sprechen, wenn wir diejenigen sind, die ihren Lebensraum unbewohnbar machen.
Statt im Mittelmeer zu ertrinken, werden sie dann halt von der tunesischen Polizei in der Wüste ausgesetzt. Und die Wirtschaftsförderung zementiert Saids Möchtegern-Regime. Das mit den Rechten stimmt allerdings. Ist jetzt halt die Frage, ob es einem das wert ist. https://www.dw.com/de/libysche-grenzsoldaten-retten-verirrte-migranten/a-66249489?mobileApp=true
Bis Tunesien dann nächstes Jahr mehr Geld will und wieder mit Migrantenströmen droht.
Tunesien hat tatsächlich eine funktionierende Demokratie und keinen vom Osmanischen Großreich träumenden autokratischen Clown.
Auch gibt es im Gegensatz zur Türkei keine Landgrenze mit Schengen, was solche Erpressungsversuche den Biss nimmt.
Tunesien hat tatsächlich eine funktionierende Demokratie
Das würde ich jetzt über die momentane Situation so nicht sagen, aber Saied steht auf der Skala zwischen wohlwollendem Diktator und machtgeilem Autokraten schon eindeutig woanders als Erdogan.